ImZentrum 2019

Im Zentrum ist eine deutsch-tschechische Initiative aus Kunst und Kultur. 

Künstler, Schriftsteller und Musiker eröffnen zusammen mit Einheimischen einen Raum für Begegnungen in der Region Jeseníky/Altvater und entdecken auch aus Sicht der Kultur das ehemalige Sudetenland neu. Themenschwerpunkt der sparten- und generations-übergreifenden Veranstaltungen ist die wechselvolle Geschichte der Grenzregion sowie aktuelle soziale und ökologische Brennpunkte, die uns über alle Grenzen hinweg immer mehr in unseren Lebensräumen beschäftigen.

Mein Beitrag in diesem Jahr: „Was ist hinter dem farbigen Tor?“

Now, for the fourth time, Frank Sauer, together with the Jesenik History Archive, sets out on a quest for traces of the past, to revive forgotten stories and people from the traumatised Altvater region as part of the „Im Zentrum“ festival. In his photo-sound-text installation, Jesenik’s citizens tell about the life of the Raymann family, who shaped the city of „Freiwaldau“ (today’s Jesenik) in the 19th century. Formally, the stories are presented as a poetic and musically ensemble with a series of photographs of garage doors from Jesenik, which equally raise the question: „What’s behind the coloured door?“ In accordance with the principle of the Arte Povera movement „Everyday life is meaningful“, the garages are thus hyperbolised as an aesthetic stylistic device and turned into a metaphor for a hidden message.

Zum vierten Mal begibt sich Frank Sauer gemeinsam mit dem Geschichtsarchiv Jesenik im Rahmen des Festivals „Im Zentrum“ auf Spurensuche, vergessene Geschichten und Menschen der verletzten Altvaterregion wieder zu beleben. In seiner Foto-Sound-Text-Installation erzählen Bürger von Jesenik über das Leben der Familie Raymann, die im 19. Jahrhundert die Stadt „Freiwaldau (heute Jesenik)“ in unterschiedlichen Funktionen geprägt hat. Formal werden die Geschichten als poetische-musikalisches Ensemble mit einer Fotoserie von Garagentoren  aus Jesenik inszeniert, die gleichermaßen die Frage aufwerfen: „Was ist hinter dem farbigen Tor“. Gemäß des Mottos der Arte Povera Bewegung „Die Alltäglichkeit ist bedeutungsvoll“ werden die Garagen somit als ästhetisches Stilmittel überhöht und zur Metapher einer verborgenen Botschaft gemacht.

https://www.youtube.com/watch?v=YNAmp1sEvBA&feature=youtu.be

Gedicht:

Da rattert es!

Die neuen Stürme flüstern laut,

zack, zack, zack, es ist vollbracht.

Der Klang, der macht die neue Zeit.

Zack, zack, zack, wir stimmen ein

Tagein, Tagaus, da rattert es,

bis ich dich sah,

im weissen Leinenkleid.

Du lachtest kess, so wunderschön.

Und ich, ich dreh den Kopf weg,

den Kopf, den dreh ich weg.

Zack, zack, zack, sie surren fein,

du rührst dich nicht vom Fleck

das Weben, das Leinen wird die Lösung sein.

An Wunder glaub ich nicht,

trotz Hitz und Sonnenschein.

Wann kommst du heim?

am Ende frag ich dich.

Wo soll denn jetzt die Zukunft sein?

in diesem Land so ungewiss.

So soll es sein, ich schenk dir dieses Bild.

Es brennt sich ein,

und doch war es nur der Hauch einer Erinnerung

aus vergangenen Tagen, 

die mich und dich immerfort plagen, 

die dich und mich nie mehr plagen.

Frank Sauer

SZ_Kultur_28.09.2019_Ein Haus für alle Fälle

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